Die ultimative Checkliste zum Kauf eines gebrauchten Wohnmobils


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Camping wird beliebter und beliebter und nicht jeder hat die Möglichkeit, 30.000 € und mehr für ein neues Wohnmobil oder einen neuen Campervan auszugeben. Also entscheiden sich mehr und mehr Leute dafür, nach einem gebrauchten Fahrzeug Ausschau zu halten. Oft ist es gar nicht so einfach, einen passenden Gebrauchten zu finden. Die Nachfrage ist seit einigen Jahren sehr hoch und somit gibt es gar nicht so viele auf dem Markt. Hat man dann endlich ein interessantes Fahrzeug gefunden und schaut sich dieses an, gibt es vieles zu beachten.

Um teure Fehlkäufe zu vermeiden, haben wir hier eine umfangreiche Checkliste zusammengestellt.

Unterlagen/Allgemein

Fangen wir mit dem allgemeinen Teil an und gehen hier insbesondere auf alle nötigen Unterlagen ein.

  • Prüft die Fahrzeugpapiere genau (Brief und Schein). Sind alle Angaben im Inserat auch so in den Papieren zu finden? Sind Anbauteile und alle nicht originalen Bauteile eingetragen? Bzw. müssen diese eingetragen werden?
  • TüV- Unterlagen prüfen. Wann war die letzte Hauptuntersuchung (HU) / Abgasuntersuchung (AU)? Ist diese in der nächsten Zeit fällig, kommen erneut Kosten auf euch zu. Gab es in den letzten Untersuchungen Anmerkungen oder musste sogar nachgebessert werden? Fragt hier beim Verkäufer nach. Oft wird beim TÜV noch erwähnt, was man in nächster Zeit einmal überholen lassen sollte. Hinweis: Das ist im TÜV Gutachten nicht vermerkt, sondern wird meist nur mündlich weitergegeben.
  • Prüft das Gutachten der Gasuntersuchung. Wann war die letzte Untersuchung? Wann ist die nächste fällig? Hinweis: In den letzten Jahren war eine bestandene Gasprüfung zwingend erforderlich, um die HU zu bestehen. Das wurde allerdings durch eine neue HU-Richtlinie vom 31.12.2019 geändert: Bis zum 01.01.2023 besteht man nun die HU auch trotz mangelnder Gasprüfung.
  • Inspektionsheft: Wurden die Inspektionen immer bei einer freien Werkstatt gemacht oder bei einer Vertragswerkstatt? Wann wurden die wichtigsten Verschleißteile ersetzt? Wann muss die nächste Inspektion durchgeführt werden?
  • Sind alle Unterlagen für die eingebauten/angebauten Bauteile/Geräte vorhanden? Ist die Garantie bereits abgelaufen? Wie alt sind diese und von welchem Hersteller? Qualitativ hochwertige Produkte halten in der Regel länger als „no name“ Produkte, aber auch diese müssen irgendwann ersetzt werden.
  • Rechnungen: Sind für alle zusätzlich gekauften Bauteile Rechnungen vorhanden? Hier kann man nicht nur auf den Preis schließen und grob überschlagen, wie viel diese heute noch wert sind, sie geben auch Aufschluss darüber, wann diese erworben wurden.
  • Als letztes wichtiges Dokument: Unbedingt einen Kaufvertrag machen und alle Mängel etc. hineinschreiben. Den Kaufvertrag sehr sorgsam ausfüllen und genau prüfen, sollte der Verkäufer schon einen vorbereitet haben.

Allgemeinzustand

Schaut man sich ein Fahrzeug an, dann ist der erste Eindruck des Zustands wohl mit am wichtigsten, kann aber auch trügen. Ist das Fahrzeug sauber und gepflegt? Wie ist die erste Interaktion mit dem Verkäufer? Was sagt das Bauchgefühl?

Die meisten Verkäufer richten das Fahrzeug besonders gut her, wenn es präsentiert wird. Damit steigen schlicht die Chancen, dass der Verkauf zustande kommt. Ist das Fahrzeug trotzdem in einem offensichtlich schlechten und dreckigen Zustand, lässt dies auf den Verkäufer rückschließen. Wird nicht einmal zum Verkauf der Putzlappen geschwungen, wurde das Wohnmobil wahrscheinlich auch sonst nicht gut gepflegt.

Gleichzeitig darf man sich von herausgeputzten Gebrauchtfahrzeugen nicht blenden lassen. Oft wird hier der ein oder andere Makel kaschiert.

Fahrerhaus: Außen

Schauen wir uns als Erstes das Fahrzeug von außen an. In einem ersten Schritt das Fahrerhaus.

  • Sind offensichtliche Beschädigungen zu erkennen? Beulen oder Kratzer? Kleine Gebrauchsspuren werden bei einem Gebrauchtwagen immer zu erkennen sein und sind meist auch nicht schlimm. Tiefere Kratzer können allerdings irgendwann rosten, da das Metall nicht mehr geschützt wird.
  • Ist die Lackierung gleichmäßig? Fallen einem hier Unterschiede auf, könnte das darauf hindeuten, dass hier einmal nachlackiert wurde. Am besten den Verkäufer direkt danach fragen. Der Verkäufer muss Auskunft über Unfälle geben. Dies muss im Kaufvertrag entsprechend dokumentiert werden. Die Schichtdicke der Lackierung kann man mit verschiedenen Prüfgeräten auch prüfen. So kann man immer sichergehen, dass man keine Fehlstelle übersieht (zu finden zum Beispiel hier auf Amazon).
  • Reifen: Wie sehen diese aus? Gibt es Auffälligkeiten? Als Erstes kann man sich das Profil anschauen. Ist noch ausreichend Profil vorhanden? Wurde der Reifen gleichmäßig abgefahren? Das Gummi der Reifen altert mit der Zeit, daher ist es ebenfalls wichtig, sich das Alter anzuschauen. Auch zu alte Reifen müssen irgendwann ersetzt werden, auch wenn das Profil noch gut ist. Die sogenannte DOT-Nummer gibt hierüber Aufschluss. Diese ist auf jeden Reifen aufgebracht und ist vierstellig. Die ersten 2 Stellen stehen für die Kalenderwoche, in der der Reifen produziert wurde, die letzten 2 Stellen stehen für das Jahr. Die DOT-Nummer kann man gut auf dem Bild etwas weiter unten erkennen.
  • Bremsscheiben und Bremsbeläge: Wenn man sich die Reifen anschaut, sollte man sich im gleichen Zuge die Bremsscheiben und Bremsbeläge anschauen. Nützlich ist es hierfür, ein Handy oder eine Taschenlampe mitzunehmen, um alles richtig sehen zu können. Hierzu einfach durch die Felgen hindurchleuchten. Sind die Bremsscheiben eingelaufen? (Es bildet sich hier ein Grad am äußeren Rand, da die Scheiben mit der Zeit dünner werden). Sind die Bremsbeläge noch ausreichend vorhanden? Ein paar neue Beläge sind nicht so teuer, aber wenn auch noch die Bremsscheiben gewechselt werden müssen geht es schnell ins Geld.
  • Windschutzscheibe/Scheiben: Haben die Scheiben Steinschläge oder Risse? Ist die Dichtung der Fenster okay? Haben die Kanten der Fenster Risse?
  • Scheinwerfer/Blinker: Auch hier: sind hier irgendwo Risse? Sind diese trüb? Manchmal dringt auch Wasser in die Scheinwerfer ein.
  • Sind alle Lichter/Blinker etc. funktionsfähig? Wann wurden diese zuletzt eingestellt?
  • Findet man allgemein irgendwo außen am Fahrerhaus Rost?
  • Spaltmaß der Türen/Hauben: Ist das Spaltmaß an allen Türen und Hauben gleichmäßig? Hat sich hier irgendetwas verzogen?
  • Sind irgendwelche Dellen oder Verfärbungen an der Stoßstange? Ist diese verkratzt? Oft sind Beschädigungen an der Kunststoffstoßstange rein ästhetischer Natur, wenn einen dies jedoch stört und man eine neue möchte, sollte man auch hierfür noch etwas Budget einplanen.
DOT-Nummer auf einem Reifen. Das Herstellungsdatum ist in Kalenderwoche 25, im Jahr 2017

Motorraum

Kommen wir zur Inspektion des Motorraums:

  • Wenn man den Motorraum öffnet, die Kanten der Motorhaube genau unter die Lupe nehmen. Hat sich hier Rost gebildet? Sind irgendwo Dellen? Das Gleiche gilt für die Stoßdämpfer der Klappe, sind diese noch voll funktionstüchtig oder geht die Haube schwer auf?
  • Wie sehen die Scharniere der Motorhaube aus? Ist hier Rost zu finden? Sind diese noch fest?
  • Kommen wir zum Motorraum selber. Wie ist der allgemeine Eindruck? Ist hier Öl zu erkennen? Genau in jedem Winkel nachschauen und sehen, ob irgendwo Ölflecken zu finden sind. Andererseits kann es auch sein, das der Motorraum sehr sauber ist. Auch hier ist Vorsicht geboten. Wurde der Motorraum vor dem Besichtigungstermin gereinigt, kann dies darauf hindeuten, dass Öl-Leckagen vertuscht werden sollen. Auch hier immer nachfragen und schauen wie der Verkäufer reagiert.
  • Ist hier eine wilde Verkabelung zu finden oder wirkt alles aufgeräumt? Sind hier zusätzlich Kabel verlegt, sollte man unbedingt nachfragen, was hier verbaut wurde und von wem.
  • Ist irgendwo Rost zu erkennen? Einmal komplett den ganzen Motorraum unter die Lupe nehmen und in jede Ecke leuchten.
  • Ist der Zahnriemen okay? Wann wurde dieser zuletzt gewechselt? Gibt es hierzu Aufzeichnungen?
  • Nachschauen, was bei der letzten Inspektion gemacht wurde und wenn möglich überprüfen. Wurde zum Beispiel die Bremsflüssigkeit gewechselt, aber diese ist total dunkel, stimmt hier irgendetwas nicht.
  • Deswegen einfach mal den Bremsflüssigkeitsbehälter aufschrauben und reinschauen.
  • Allgemein sollten Aufkleber im Motorraum zu finden sein, worauf man erkennt, wann was gewartet wurde. Zum Beispiel das Öl, also wann der letzte Ölwechsel gemacht wurde. Dies mit den Aufzeichnungen vergleichen.
  • Man kann auch einfach einmal den Öldeckel abnehmen und sich anschauen wie das Öl aussieht. Auch wenn man hier nicht unbedingt direkt das Alter des Öls ablesen kann, wenn es sehr lange nicht gewechselt wurde, merkt man dies.
  • Wann wurde der Luftfilter zuletzt gewechselt? Hier kann man zwar nicht so einfach während einer Besichtigung einmal nachschauen, aber fragen sollte man.
  • Sind irgendwelche Undichtigkeiten zu erkennen? Es muss nicht immer nur Öl sein, allgemein sollte der Motorraum trocken sein und es sollte keinerlei Flüssigkeit irgendwo austreten.
  • Alle verbauten Schläuche einmal prüfen und diese zusammendrücken. Schläuche werden mit der Zeit brüchig. Beim Anfassen unbedingt darauf achten, wie sich die Schläuche anfühlen, sind sie noch biegsam und flexibel? Wenn sich leichte Risse abzeichnen, dort, wo man sie zusammendrückt, könnte es sein, dass diese bald getauscht werden müssen.
  • Wie alt ist die Starter-Batterie? Wurde diese im Winter ausgebaut und warm gelagert? Stand das Wohnmobil im Winter draußen mit der Batterie oder in der Garage?
  • Ist die Leuchtweitenregelung noch funktionsfähig? Bei angeschaltetem Motor kann man diese reindrehen und schauen, ob sie noch funktioniert.
  • Läuft der Motor bereits, dann unbedingt auf Motorgeräusche achten. Ist ein Klackern zu hören? Nimmt der Motor sauber Gas an oder klingt hier irgendwas komisch?
  • Wenn möglich, Daten über den OBD-Stecker auslesen.
  • Ist noch genug Kühlflüssigkeit vorhanden? Ist hier zu wenig eingefüllt, lässt das unter Umständen auf die Wartung schließen und wie sorgsam der Verkäufer mit dem Fahrzeug umgegangen ist.

Fahrerhaus: Innen

Weiter geht es mit dem Inneren des Fahrerhauses.

  • Wenn man die Tür zum Fahrerhaus öffnet, sollte man genau auf die Türkanten (insbesondere im unteren Bereich) achten. Hat sich hier Rost gebildet? Gleiches gilt für die Trittkante, auch diese sollte man genau auf Rost untersuchen.
  • Wie auch vorher gilt hier: Wie ist der Allgemeinzustand? Wirkt das Fahrerhaus gepflegt? Wurde weiteres Zubehör verbaut? Wenn ja, wie sorgfältig wurde der Einbau vorgenommen? Ist das Zubehör eingetragen?
  • Häufig werden Rückfahrkameras und ein zugehöriger Monitor eingebaut. Funktioniert hier alles?
  • Was für ein Radio ist verbaut? Funktioniert dieses? Hier kommt es natürlich darauf an, was man von dem Soundsystem erwartet. Hat man noch alte Kassetten, reicht oft auch ein altes. Will man Bluetooth, muss man eventuell ein neueres Radio nachrüsten.
  • Funktionieren alle Instrumente und die Instrumentenbeleuchtung? Lassen sich diese noch verstellen? Lässt sich zum Beispiel die Uhr einstellen?
  • Funktioniert das Gebläse und lässt sich dies wie vorgesehen einstellen?
  • Sind die Sitze und Polsterung beschädigt? Irgendwelche Risse zu sehen? Sind die Sitze durchgesessen? Ruhig mal drauf setzten und die Polsterung genau ertasten.
  • Passt der Kilometerstand zu den Angaben des Inserats? Passt er zu den alten TÜV-Berichten?
  • Wenn man auf dem Fahrersitz sitzt, ruhig das Lenkrad einmal hin und her bewegen. Fühlt sich etwas komisch an? Wenn man hier ein Knacken hört, ist Vorsicht geboten. Hier könnte etwas mit der Lenkung kaputt sein zum Beispiel das Gleichlaufgelenk, aber es kommen auch weitere Beschädigungen infrage.
  • Sind die Kopfstützen fest und lassen sich noch einstellen?
  • Sind die Sicherheitsgurte Fest?
  • Sind die Pedale (Gaspedal, Bremspedal & Kupplung) fest und lassen sich gut erreichen? Sind diese bereits abgetreten oder lassen sie sich noch gut bedienen?
  • Ist der Boden des Fahrerhauses noch intakt oder ausgetreten? Bei manchen Modellen sammelt sich Feuchtigkeit unter den Fußmatten, hier gammelt es auch ab und zu mal, deswegen lieber einmal genau den Boden unter die Lupe nehmen.

Fahrzeug: Unten

Kommen wir zur Inspektion des Unterbodens. Am besten holt man sich hier ein Stück Pappe und legt sich unter das Fahrzeug.

  • Kann man hier irgendwo Rost erkennen? Zum Beispiel bei der Aufnahme des Wagenhebers oder am Schweller? Findet man eine Stelle, die etwas rostig aussieht, ruhig einmal mit einem Schraubenzieher daran klopfen und schauen, ob sich noch mehr Farbe/Unterbodenschutz o. Ä. löst. Vor allem schauen, wie groß die Roststelle ist und wie schlimm das Material schon angegriffen wurde.
  • Auch ein Blick von vorne an die Quertraverse kann sich lohnen. Ist hier irgendetwas Auffälliges zu erkennen?
  • Von unten noch einmal unter den Motor schauen, tropft Öl? Oder sonstige Flüssigkeiten?
  • Wenn das Fahrzeug schon länger dort steht, sind auch manchmal Ölflecken auf dem Boden zu erkennen. Sind hier welche zu finden, kann man in etwa eingrenzen, wo eine undichte Stelle unter dem Fahrzeug sein könnte.
  • Insbesondere noch einmal nach dem Ölfilter schauen, wenn man diesen von oben nicht oder nicht gut sehen konnte.
  • Weiter zum Auspuff: Ist dieser noch original? Ist hier Rost erkennbar? Ruhig die ganze Auspuffanlage anschauen und nicht nur den Endtopf. Sind hier noch alle Halterungen intakt? Wenn es kein originaler Auspuff ist, wurde dieser fachmännisch nachgerüstet? Auch hier: Ist dieser eingetragen? Gibt es dazu Unterlagen?
  • Bei einem AL-KO Rahmen mit einer Hinterradachse mit Drehstabfedern muss diese einmal im Jahr abgeschmiert werden, wird dies nicht gemacht, kann diese fest gehen. Hier genau informieren, was verbaut ist und nachfragen.
  • Die Lenkung und die Manschetten von unten anschauen.
  • Gleiches gilt für die Federaufnahme, auch hier findet man immer mal wieder Roststellen.
  • Auch an der Halterung der Einstiegsstufe zum Wohnmobil-Aufbau setzt sich gerne einmal Rost an.

Aufbau: Außen

Kommen wir nun zum Aufbau, zuerst schauen wir uns diesen von außen genau an:

  • Sind allgemein Dellen, Beulen oder Schrammen zu erkennen?
  • Ein ganz wichtiger Aspekt ist der sogenannte Alufraß, da dieser besonders heimtückisch ist. Alufraß sieht anfänglich aus wie kleine Bläschen, die immer mehr und mehr werden. Auch kann sich hier eine große „Blase“ bilden oder im ausgeprägten Fall richtige Löcher. Ursache ist hierfür in aller Regel Feuchtigkeit, wodurch die elektrochemische Reaktion ausgelöst wird. Diese Problematik lässt sich nur sehr schwer bis gar nicht stoppen, daher sollte man hierauf genau achten und lieber die Finger von solchen Gebrauchten lassen.
  • Hier gilt wie bereits beim Fahrerhaus: Sind alle Türkanten und Trittkanten in Ordnung? Ist hier Rost zu erkennen? Bei der Stufe zum Einstieg einmal dran wackeln. Ist hier etwas defekt, hätte man dies zwar bereits beim Blick unter das Fahrzeug sehen müssen, aber sicher ist sicher.
  • Auch bei den hinteren Reifen das Profil und das Alter prüfen, genau wie bereits beim Fahrerhaus.
  • Gleiches gilt für die Bremsscheiben und Bremsbeläge.
  • Alle äußeren Lampen/Scheinwerfer/Blinker etc. prüfen. Funktionieren diese? Sind die Lampen noch klar oder bereits trüb angelaufen? Konnte Wasser eindringen? Sind die Dichtungen um die Scheinwerfer noch intakt? Es dringt hier immer mal wieder Wasser ein und sammelt sich in einer Ecke des Aufbaus. Dies bemerkt man oft nicht und kann es auch kaum feststellen. Deswegen hier gut auf die Abdichtung achten.
  • Überall wo Klappen oder Türen verbaut sind, sollte man sich das Spaltmaß anschauen, ist hier alles noch in Ordnung oder sind Unregelmäßigkeiten zu erkennen?
  • Auch die hintere Stoßstange genau anschauen, auch hier gilt: Gibt es Schrammen oder Dellen? Ist diese verfärbt?
  • Alle Staukästen einmal öffnen, die Scharniere und Stoßdämpfer prüfen. Sind die Türen/Klappen leicht zu bedienen? Ist alles frei von Rost (insbesondere die Kanten) ? Schließen alle Staukästen ordnungsgemäß? Passen die Schlüssel? Sind die Dichtungen noch okay oder beschädigt? Wichtig: Staukästen sind besonders anfällig für Feuchtigkeit. Im Innern der Kästen jede Ecke abtasten und prüfen.
  • Auch die Garage sollte man sich hier ganz genau anschauen, auch hier auf die Kanten, Scharniere und Stoßdämpfer etc. achten. Hier hat man ebenfalls oft Probleme mit Feuchtigkeit.
  • Sind alle Fenster noch in Ordnung oder beschlagen? Sind Risse erkennbar? Sind die Kanten okay? Sind die Dichtungen der Fenster in Ordnung oder werden diese marode?
  • Gibt es am Aufbau irgendwelche Durchbrüche? Hier muss man ganz besonders auf die ordnungsgemäße Ausführung achten. Wurde alles gut abgedichtet? Kann man irgendwo Feuchtigkeit ertasten?
  • Ist das Lüftungsgitter vom Kühlschrank noch intakt? Nach Möglichkeit sollte man dieses einmal abnehmen und schauen, ob es noch alles sauber und trocken ist. Mit Kühlschränken im Wohnmobil hat man immer mal wieder Probleme. Wir haben deshalb in einem anderen Artikel genau beschrieben, wie man die häufigsten Probleme von Camping-Kühlschränken beheben kann. Zu finden hier.
  • Ist eine Anschlussklappe für den Landstrom vorhanden? Wenn ja, ist diese gut abgedichtet und auch noch funktionsfähig?
  • Zu guter Letzt sollte man sich die Markise (falls vorhanden) anschauen. Klappt das Ausfahren? Elektrisch (falls möglich) und auch von Hand? Also auch beim Besichtigungstermin diese einmal rauskurbeln und den Stoff untersuchen. Kleine Beschädigungen hier lassen sich in aller Regel problemlos selber beheben. Auch hierzu haben wir einen separaten Artikel geschrieben. Zu finden hier.

Dach

Auf dem Dach gibt es oft eine Vielzahl an Bauteilen, die hier installiert sind. Gleichzeitig kann durch die Position auf dem Dach am leichtesten Feuchtigkeit eindringen, daher ist hier besondere Aufmerksamkeit gefragt:

  • Wie sind die Bauteile auf dem Dach verschraubt? Ist alles korrekt abgedichtet? Keine Schraube gelöst?
  • Besonders die Kanten des Wohnmobils überprüfen, gerade im Bereich von Alkoven gibt es häufig Probleme mit Feuchtigkeit.
  • Die Fenster sind hier bei einem Wohnmobil mit Alkoven besonders kritisch, hier tritt häufig Wasser ein. Also diese besonders gründlich prüfen. Sind Risse in den Kanten? Ist die Dichtung noch intakt oder wird diese langsam marode?
  • Meist sind Satellitenschüsseln verbaut. Hier ebenfalls prüfen, ob alles ordnungsgemäß abgedichtet ist und nichts wackelt.
  • Das gilt ebenso für jegliche Dachdurchführung von Kabeln wie zum Beispiel bei Solaranlagen.
  • Ist man bereits auf dem Dach, sollte man ebenfalls die Solarmodule (wenn vorhanden) unter die Lupe nehmen. Sind diese noch fest verschraubt bzw. verklebt? Sind die Module beschädigt?

Aufbau: Innen

Allgemein

Extrem wichtig ist im Innenraum des Aufbaus das Prüfen auf Feuchtigkeit. Hier kann man sich entweder auf sein Gefühl verlassen oder, wenn man auf Nummer Sicher gehen möchte, kauft man sich ein Messgerät zur Bestimmung der Feuchtigkeit. Achtung: Günstige Produkte funktionieren oft so, dass man kleine Spitzen in das Material drücken muss, für Holz und Beton z. B. ist das kein Problem, für Innenwände im Wohnmobil allerdings eher nicht so sehr geeignet. Es gibt gute Alternativen, die nach einem anderen Prinzip messen. Zu finden hier (Link zu Amazon).

  • Beim Betreten des Innenraums sollte man als Erstes auf seine Nase vertrauen. Muffelt es? Wurde das Fahrzeug nicht gut gepflegt und ist vielleicht irgendwo Wasser eingedrungen und hat einen Wasserschaden verursacht, riecht man dies meist bevor man etwas sieht.
  • Im gesamten Innenraum sollte man den Boden gut prüfen. Sind hier Beschädigungen zu erkennen? Hat sich dieser vielleicht etwas aufgewölbt, weil Wasser eindringen konnte? Den Boden auszutauschen kann eine ganz schön mühsame und teure Angelegenheit werden.
  • Auch die Wände sollte man sich überall genau anschauen und auf Verfärbungen und Verformungen prüfen. Dies sind ebenfalls oft erste Anzeichen, dass es mal einen Wasserschaden gab oder vielleicht noch gibt. Besonders wichtig ist es, die Wände zu ertasten und zu fühlen, ob es weiche Stellen gibt. Oft sind Wandverkleidungen bzw. Dekore verbaut, die die Wand luft- und wasserdicht abschließen. Gelangt Feuchtigkeit dahinter, erkennt man dies nicht immer optisch, nur durch Abklopfen und Drücken.
  • Ebenfalls, wie auch außen, die Fenster genau unter die Lupe nehmen. Lassen sich diese ohne Probleme öffnen? Sind die Kanten auch von innen in Ordnung? Lassen sich die Jalousien bzw. die Verdunklung einwandfrei bedienen? Gleiches gilt für das Mückengitter. Ist diese noch vollständig intakt?
  • Allgemein sollte man Holzverkleidungen genau anschauen und auch anfassen. Fühlt sich das Holz feucht an? Ist das Holz irgendwo durch Feuchtigkeit aufgequollen?
  • Jegliche Bohrlöcher, die man erkennen kann, seien es werksseitige oder durch nachträgliches Zubehör entstandene, sind immer kritische Stellen. Sind Schrauben ausgerissen? Sind Bohrlöcher, die durch die Fahrzeughülle gehen (zum Beispiel eine Kabeldurchführung vom Dach), sauber verdichtet und ist keine Verfärbung rund um das Loch zu erkennen?

Küche

  • In der Küche sollte man besonders die Schubladen prüfen. Lassen sich diese ohne Probleme öffnen? Sind die Scharniere noch in Ordnung? Funktionieren die Druckknöpfe, um zu verhindern, dass sich die Schubladen während der Fahrt von selbst öffnen?
  • Das Gleiche gilt für die Klappen der Schränke. Hier alle Punkte der Schubladen ebenfalls durchgehen.
  • Ebenfalls wichtig sind die eingebauten Bauteile, also z. B. der Kühlschrank. Funktioniert dieser mit Strom und auch Gas? Alle Energiearten durchprobieren, 12V, 230V und Gas. Den Kühlschrank öffnen und auch hier auf die Nase vertrauen, riecht dieser noch gut?
  • Auch den Herd unbedingt ausprobieren. Sowohl die Kochplatten, als auch den Backofen (falls vorhanden).
  • Ebenfalls wichtig ist die Spüle. Ist diese aus Aluminium, hat man in der Regel kein Problem mit Rissen. Bei anderen Materialien können mit der Zeit Risse entstehen. Hier also ruhig auch mal ein Auge drauf werfen.
  • Ist der Wasserhahn der Spüle noch fest und funktioniert? Auch wenn ein neuer Wasserhahn keine große Kostenposition ist, auch Kleinigkeiten können sich am Ende ganz schön summieren.

Bad

  • Auch im Bad sollte der erste Test der Geruchstest sein. Riecht es hier unangenehm? Wenn Wasserschäden nicht durch eindringenden Regen entstehen, dann oft durch eine undichte Dusche.
  • Wie auch in der Küche können sich in dem Waschbecken im Bad mit der Zeit Risse bilden. Ebenfalls zu prüfen ist, ob der Wasserhahn noch fest sitzt und funktioniert.
  • Auch die Dusche bekommt nach vielen Jahren irgendwann Risse (meist in der Duschtasse) und diese auszutauschen ist mit sehr viel Aufwand und Kosten verbunden. Sind alle Kanten noch sauber mit Silikon abgedichtet?
  • Auch die Toilette sollte man sich anschauen, ist diese noch funktionstüchtig und vor allem anständig gepflegt? Es gibt nicht viel, was unangenehmer ist als eine dreckige Toilette.
  • Zu guter Letzt sollte man noch das Warmwassersystem testen. Funktioniert hier alles und kommt warmes Wasser aus dem Duschkopf und dem Wasserhahn?

Wohnbereich

  • Weiter geht es im Wohnbereich. Der erste Blick gilt hier den Kanten der Möbel. In aller Regel nutzen diese sich zuerst ab.
  • Auch die Polsterungen sollte man genau überprüfen. Sind die Polster noch gut oder bereits durchgesessen? Sind irgendwo Risse oder Beschädigungen erkennbar?
  • Sind im Wohnbereich noch Sitze vorhanden, auf welchen man während der Fahrt sitzen kann? Wenn ja, dann sollte man hier unbedingt testen, ob die verbauten Sicherheitsgute vorhanden sind und noch problemlos funktionieren.
  • Dachluken im Wohnbereich sind ebenfalls kritisch. Lassen diese sich öffnen und schließen? Sind alle Dichtungen intakt? Sind Verfärbungen rund um die Dachluke erkennbar? Dies würde auf eindringendes Wasser schließen lassen.
  • Wie auch in der Küche, sollte man jegliche Klappen der Schränke einmal aufmachen und die Scharniere und Druckknöpfe prüfen.

Schlafbereich

  • Zu guter Letzt der Schlafbereich. Schaut man sich ein Fahrzeug mit Alkoven an, sollte man hier die Ecken und Kanten genau prüfen. Einfach einmal mit der Hand drüber streichen. Mit den Jahren kann es sein, dass besonders bei Alkoven irgendwann Wasser eintritt und das kann dann im schlimmsten Fall eine sehr teure Reparatur werden.
  • Auch hier wieder alle Schränke prüfen, wie bereits zuvor.
  • Nicht zu vergessen: die Matratze! Ist diese durchgelegen? Sind hier Beschädigungen zu erkennen?

Kommen wir zur technischen Betrachtung und gehen folgend genauer auf die Elektrik und die Gas- und Wasserversorgung ein.

Technik: Elektrik

  • Wie viele Aufbaubatterien sind vorhanden? Mit welcher Kapazität? Und vor allem wie alt sind diese? Bei Batterien älter als 10 Jahre ist es abzusehen, dass diese in näherer Zukunft ausgetauscht werden müssen. Dies kommt aber sehr auf die Batterie an und wie diese in der Vergangenheit verwendet wurde.
  • In aller Regel ist das Controlpanel im Wohnbereich verbaut. Funktionieren hier alle Anzeigen und Schalter? Wenn man nicht die einzelnen Funktionen kennt, die hierüber gesteuert werden können, ruhig den Verkäufer fragen und alle einzeln testen. Hierzu gehört die Anzeige der Batterie, die Wasseranzeige u. v. m.
  • Lässt sich die Klimaanlage steuern und funktioniert diese?
  • Funktioniert die Lüftung (Abluftanlage)?
  • Ebenfalls prüfen sollte man die komplette Beleuchtung. Einmal alle Lampen anmachen und schauen, ob sich diese wie gewollt schalten lassen und auch funktionieren.

Technik: Gas

  • Ebenfalls testen sollte man die Heizung (in vielen Fällen eine Gasheizung). Ruhig einmal anschalten und die nächsten Punkte der Checkliste prüfen und schauen, ob es nach einiger Zeit merklich wärmer im Fahrzeug wird.
  • Ein weiterer guter Tipp ist es, die Gasflasche außen aufzudrehen und zu prüfen, ob der Druck abfällt (in aller Regel sollte eine Druckanzeige direkt beim Gasanschluss sein). Fällt der Druck mit der Zeit ab, hat man wahrscheinlich ein Leck im Innenraum.
  • Allgemein die Gasflaschen prüfen, sowie die Anschlüsse und das Gasprüfheft. Passt hier alles zusammen? Wurde alles gut gewartet? Sind vielleicht schon Adapter für andere Länder dabei?

Technik: Wasser

  • Das Wassersystem ist ebenfalls extrem wichtig. Gibt es hier ein Wasseraufbereitungssystem? Wurde der Wassertank in der Vergangenheit einmal gereinigt? Oder das Wasser in irgendeiner Art behandelt?
  • Funktionieren alle Wasserpumpen? Auch diese unbedingt einmal ausprobieren.
  • Kann man Wasser problemlos auffüllen? Ist auch beim Auffüllen alles dicht?
  • Sind alle Leitungen, die man sehen kann, dicht?

Probefahrt

Nach dem sehr ausführlichen Test aller Bestandteile des Fahrzeugs ist natürlich entscheidend, wie sich dieses fährt. Kommen wir also zur Probefahrt:

  • Zündung einschalten und schauen, ob alle Warnleuchten funktionieren.
  • Vor der Fahrt alle Lichter/Blinker etc. überprüfen.
  • Auch das elektrische Verstellen der Spiegel ausprobieren.
  • Wie klingt der Motor? Sind hier Geräusche zu hören, die abnormal wirken oder läuft alles rund?
  • Wie zieht der Motor? Man sollte bedenken, dass der Motor im voll beladenen Zustand etwa 500 kg mehr bewegen muss. Wirkt das Fahrzeug also bereits während der Probefahrt untermotorisiert, dann wird das Ganze um Urlaub wohl noch schlimmer.
  • Läuft das Fahrzeug schön geradeaus beim Bremsen und beim Gasgeben? Achtung: Hier bitte unbedingt auf andere Verkehrsteilnehmer achten! Zieht das Fahrzeug nach links oder rechts, kann es sein, dass im besten Fall nur die Reifen nicht gleichmäßig abgefahren sind. Im schlimmsten Fall ist irgendwas mit der Lenkung, dann wird es in aller Regel teurer.
  • Bremst die Handbremse richtig?
  • Unbedingt alle Gänge durchschalten und schauen wie sich das Fahrzeug verhält.
  • Bei Wohnmobilen von Ducato springt ganz gerne der 5. Gang hinaus. Daher in dem Fall den Schalthebel beobachten und längere Zeit in diesem Gang fahren.
  • Funktioniert der Kilometerzähler? Ist hier etwas defekt, muss man auch die angegebene Kilometerleistung hinterfragen.

Fazit

Hat man all dies geprüft, sollte man das Fahrzeug richtig einschätzen können. Auch sind kleine Mängel nicht immer schlimm, lassen sich zum Teil einfach und selber beheben, aber geben einem die Möglichkeit, den Preis etwas runter zu verhandeln.

Ist man sich nach dem Abarbeiten der Checkliste immer noch unsicher, hat man auch die Möglichkeit, das Fahrzeug beim TÜV prüfen zu lassen, oder jemanden mitzunehmen, der sich besser mit der Materie auskennt.

Lars

Gründer von Faszination Camping und seit Jahren reiseverrückt. Am liebsten mit dem Toyota in abgelegene Gebiete und die Natur vollends genießen.

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